Das letzte Jahr hat zwar so lange gedauert wie anderen Jahre auch, doch gefühlt war es ‚irgendwie kürzer‘. Kaum hatte es begonnen, war es auch schon wieder vorbei. Dieses Empfinden hat vordergründig nichts mit den Zahl3n zu tun, jedoch wissen die Zahl3n dazu einiges zu sagen.
Der Blick zurück auf das vergangene Jahr ist hoffentlich ein wohlwollender Blick auf die letzten 365 Tage. Vielleicht ist uns nicht alles so gelungen, wie wir es uns vorgestellt hatten, vielleicht sind Dinge geschehen, mit denen wir gar nicht gerechnet hatten, vielleicht hat uns das eine oder andere Ereignis aus der Bahn geworfen.
Auch wenn es hart klingt, aber manche Erlebnisse, die wir als negativ einstufen, helfen uns zu reflektieren und das Erlebte zu hinterfragen. Fragen wie „wie hätte ich in der fraglichen Situation besser reagieren sollen?“, „was hätte ich besser machen können?“ oder „wollte ich überhaupt, dass das, was schiefgelaufen ist, wirklich funktioniert?“
Ziel soll nicht sein, dass wir uns im Nachhinein alles ’schöndengeln‘ sollen. Es wäre aber hilfreich, wenn wir erkennen können, welche förderliche Wirkung ein wie auch immer gearteter Stolperstein auf dem Weg des Lebens haben kann.
Werfen wir doch unter diesem Aspekt mal einen Blick auf die Zahl3n, mit denen wir es im neuen Jahr zu tun bekommen
2 0 1 8, da sind einige ‚alte Bekannte‘ dabei. Zwei, Null und Eins begleiten uns seit 2010 ständig, der Umgang mit ihnen sollte uns allmählich vertraut sein.
Die Zwei unterstützt uns im Denken, im Be- und Über-Denken, im Analysieren und schafft so die Grundlage für unser Tun.
Die Zwei kennen wir als Welt des Denkens und des Lernens, aber auch als Welt der Gegensätze, als die berühmt-berüchtigte ‚Kehrseite der Medaille‘. Und wir kennen sie als Unsicherheit, als Zwei-fel, manchmal sogar als inneren Zerrissenheit, die wir erkennen müssen, damit wir sie überwinden können. Mit des Dichters Wort „Zwei Seelen wohnen ach! in meiner Brust“ lässt sich dieser Zusammenhang trefflich formulieren.
Wir müssen in unsere Mitte kommen, damit wir den klassischen Zwei-Kampf „Kopf gegen Bauch“ sinnvoll mit Leben füllen: Entweder rationale, kopfgesteuerte Entscheidungsfindung oder eine intuitive Lösung. Oder wir bringen beide in friedlicher Ko-Existenz (auch da steckt die Zwei drin!) unter den viel zitierten ‚Einen Hut‘, womit wir das Optimum erreichen würden.
Mit der Null steht uns die gesamte Spannweite zwischen Allem und Nichts zur Verfügung. Hier steckt ein ‚Alles ist möglich‘ ebenso drin wie ein ‚Alles ist machbar‘. Auch hier hilft uns unsere Klarheit, nach reiflicher Überlegung, die Spreu vom Weizen trennen zu können. Nicht alles, was möglich oder machbar ist, ist schließlich auch sinnvoll oder gut für uns und unsere Mitmenschen.
Mit der Eins kommen wir schließlich als Individuum ins Spiel. Es geht natürlich um uns, um unser Bild, das wir von uns selbst haben, und um unsere persönliche Einstellung und Entwicklung. Wir dürfen uns auch weiterhin nicht isoliert von anderen betrachten. Wir sind nach wie noch ein Teil des Ganzen. „Wenn jeder an sich denkt, ist an alle gedacht“ war schon in den letzten Jahren der falsche Ansatz.
Die Eins steht nicht nur für unsere Ein-zigartigkeit, für unsere Individualität, sondern auch dafür, Visionen zu haben, die uns vielleicht sogar zu Vordenkern oder Vorreitern auf bestimmten Gebieten macht. Wir können die Eins auch als gute Anbindung ’nach oben‘ betrachten, was auch immer das für den einzelnen bedeutet.
Was nun dieses Jahr so besonders macht, ist die Acht. Unser Streben nach Harmonie und das Bewahren-Wollen der erreichten Harmonie wird durch die Acht ausgedrückt. In ihr stecken Eleganz und Balance, Ausgewogenheit und Ausgeglichenheit.
Mit ihr stecken wir aber auch gleich in einem Spagat. Das eine Ende heißt „bewahren wollen“, das andere Ende „loslassen müssen“. Wohl wissend, dass nichts für immer so bleibt, wie es jetzt in diesem Augenblick ist, kann das Klammern etwas intensiver werden, womit das Loslassen dementsprechend heftig wird. Die Acht birgt damit auch die Gefahr der Stagnation in sich. Solange ich nicht loslasse, kann sich nichts Neues entwickeln.
Jetzt kennen wir das ‚Holz‘, aus dem das neue Jahr geschnitzt ist. Und was kann das aus uns und aus dem Jahr machen?
Vieles wird uns durch den Kopf gehen, unsere Gedanken werden nicht soll leicht zur Ruhe kommen. Theoretische Betrachtungen werden im Vordergrund stehen. Das kann so manchen eigensinnig machen und im selbstzentrierten Denken halten. Die eigenen Ideen und Vorstellungen werden im Mittelpunkt stehen werden, wobei durchaus einzelgängerische Tendenzen zu beobachten sein werden.
Und da in Gedanken vieles leichter und schneller funktioniert als im richtigen Leben, möchten diese Zeitgenossinnen und -genossen nicht selten zu viel auf einmal. Gedacht wird viel, gehandelt dafür weniger, die Theorie wird auf jeden Fall der Praxis vorgezogen werden. Damit die fehlende Initiative und die ausbleibenden Handlungen nicht gar so sehr auffallen, können schnell mit einer schillernden Fassade Defizite verschleiert werden. Hauptsache, der Schein wird gewahrt. Nun ja, vielleicht kann ja die Modebranche davon profitieren.
Vorsicht also vor denen, die vollmundige Versprechen machen, welchen dann keine Taten folgen. Eigentlich nichts Neues, damit haben wir in Politik und Wirtschaft immer wieder zu tun. Allerdings dürften die 2018 noch vermehrter in Erscheinung treten. Sprechen wir von den Rattenfängern unserer Zeit?
Das klingt jetzt nicht wirklich prickelnd, oder?! Und nu?! Ganz einfach, machen wir das Beste daraus.
Als erstes brauchen wir Klarheit, die wir mit den Fragen „wer will ich sein?“, „wie will ich sein?“, „was will und kann ich tun?“ bekommen können. Wir nutzen das Denken-Potential des Jahres und leiten es in die passende, bessere Richtung. Gleichzeitig bringen wir unsere Intuition mit ins Spiel und lassen uns vom ‚Bauch leiten. Unsere innere Stimme wird uns schon sagen, wohin unsere Reise gehen soll. Es sollte mich nicht wundern, wenn wir da einiges zu Hören bekommen. Von mehreren Lebensbereichen wird da sicherlich die Rede sein, die die eine oder andere Verbesserung vertragen könnten.
Während die Anderen, denen wir nicht nacheifern wollen, vor lauter eigenwilliger Gedanken (glücklicherweise?) nicht wirklich ins Handeln kommen, wirken wir trägen Kräften entgegen und Handeln. Fürwahr, das klingt nach Herausforderung. Das muss es aber nicht sein, denn wir dürfen auf Bewährtes zurückgreifen, müssen also das Rad nicht neu erfinden. Und wenn wir auch noch mit einem gerüttelt Maß an Flexibilität zur Tat schreiten, können Veränderungen sogar Spaß machen und einiges zu unserem eigenen Streben nach Harmonie beitragen.
Vielleicht muss ich ja nur meinen Blickwinkel oder Standpunkt ändern, ohne gleich für immer von etwas oder jemanden Abschied zu nehmen.
Machen wir also das Beste aus dem, was uns Zwei, Null, Eins und Acht zu bieten haben.
Ich wünsche uns allen ein entspanntes Fest. Möge das neue Jahr ein gesundes Jahr für uns werden, in dem wir uns leicht von dem verabschieden können, was für uns nicht länger förderlich ist.