Mittlerweile hat das neue Jahrhundert 21 Jahre „auf dem Buckel“. Eigentlich noch jung an Jahren, aber dennoch schon im Erwachsenenalter. Grundlegend scheint es nicht wirklich etwas Neues zu bieten, das neue Jahr 2022. Zumindest was das Auftreten anderer Zahl3n anbelangt.
Das heißt aber nicht, dass 2022 langweilig wird, auch wenn mit Zwei, Null, Zwei und Zwei ein Potential in die Welt kommt, das garantiert Wiedererkennungswert hat.
Fürwahr, alles alte Bekannte, die uns seit Anbeginn des Jahrtausends vertraut sind. Auch dass die Zwei mehrfach in Erscheinung tritt, ist für uns nicht neu. Vielleicht gewöhnen wir uns einfach mal daran, zumal uns das Phänomen der zwei Zwei-en die nächsten 8 Jahre begleiten wird.
Je nun, in diesem Jahr sind es sogar 3 Zwei-en, die uns beschert werden.
Die Zwei unterstützt uns im Denken, im Be- und Über-Denken, im Analysieren und bildet so die Grundlage für unser Tun. Die Zwei kennen wir als Welt voller Gedanken und Ideen, voller Pläne und Vorhaben. Und wir kennen sie aus unserer inneren Zerrissenheit, über die wir uns klar werden müssen, damit wir sie überwinden können. Wir müssen in unsere Mitte kommen, damit wir den klassischen Zwei-Kampf „Kopf gegen Bauch“ sinnvoll mit Leben füllen: rationale, kopfgesteuerte Entscheidungsfindung oder intuitive Lösung.
Diese Potential tritt in diesem Jahr geballt auf und sorgt für eine rasche Auffassungsgabe und zeugt von steigerungsfähigem Denkvermögen. Ein Hang zum Grübeln lässt sich sicherlich nicht verheimlichen, woraus durchaus Unentschlossenheit resultieren kann.
In der Tat, nicht das beste Fundament für eine klare Entscheidungsfindung.
Mit der Null steht uns die gesamte Spannweite zwischen Allem und Nichts zur Verfügung. Wir können an ein riesiges Tablett denken, voll mit allerlei verschiedenen Dingen, das uns das Universum hinhält. Die passenden Stücke müssen wir uns selbst aussuchen. Hier steckt ein „Alles ist möglich“ drin, gleichermaßen ein „Alles ist machbar“. Dazu gehört aber auch ein Ausprobieren und Experimentieren. Hier hilft Klarheit, nach reiflicher Überlegung die Spreu vom Weizen trennen zu können. Nicht alles, was möglich oder machbar ist, ist schließlich auch sinnvoll oder gut für uns und andere.
An dieser Stelle haben wir die erste Herausforderung, die im Potential des Jahres direkt enthalten ist: Unentschlossenheit überwinden, um klare Entscheidungen zu treffen.
Die Verbindung, die Zwei und Null miteinander eingehen, begleitet uns ebenfalls seit dem Jahr 2000. Hier ist der „alte Bekannte“ die innere Stimme, die Intuition.
Wenn wir es gelernt haben, unsere Intuition wahrzunehmen, ihren Eingebungen zu folgen und ihre Vorahnungen richtig zu deuten, haben wir schon eine ganze Menge erreicht.
Mit drei Zwei-en werden unsere Gedanken sicherlich nur schwerlich zur Ruhe kommen und es der inneren Stimme ganz schön schwer machen, gehört zu werden. Damit sie nicht ins viel zitierte Kraut schießen, müssen wir sie kanalisieren. Wir brauchen einen Fokus, auf den unser Denken ausgerichtet wird und der letztlich unser Handeln bestimmt.
Netterweise zeigt uns das Universum auch gleich, wie wir unsere Gedanken „bei der Stange“ halten und worauf wir unsere volle Aufmerksamkeit richten sollten. Der gezielte Blick auf den Zahl3nkreis wird uns das offenbaren.
Dem Sinnvollen den Vorrang geben, so steht es da, höhere Ziele für die Gemeinschaft zu verfolgen, oder einfach „Menschlichkeit“ zu leben, ist das, was das Jahr 2022 von uns sehen möchte.
Das aber bitte nicht als Lippenbekenntnis, sondern mit ganzem Herzen und ganzem Einsatz. Das bedeutet gleichzeitig, dass wir auch zu dem stehen sollen, was wir sagen und hinter dem stehen sollen, was wir tun.
Doch damit noch nicht genug. Es geht nämlich auch noch um Geben und Nehmen. Wir sind aufgerufen, unseren Mitmenschen von Herzen etwas gönnen UND auch uns selbst. Uns selbst etwas gönnen?! Das klingt zunächst egoistisch.
Ist es das wirklich?
Bemühen wir dazu mal ein Bild: mit allem, was wir geben, wird das große Gefäß, aus dem heraus wir geben, immer leerer. Und wenn wir nichts nachfüllen, d.h. uns also nichts gönnen, wird eines unschönen Tages Schluss sein mit dem Geben. Dann ist das Gefäß leer.
So sehr wir dann auch geben wollen, es wird uns nicht gelingen. Mit dem Gefäß werden nämlich auch wir selbst leer, haben keine Energie mehr und werden richtig ausgebrannt sein. Heute nennen wir das eingedeutscht „BurnOut“.
Ist da Geben immer noch seliger denn nehmen?!
Gerade die letzten beiden Jahre (und schon haben wir wieder eine Zwei im Spiel) geben genügend Anlass zum Nachdenken und Grübeln. Da ist es leicht, mit dem Schicksal zu hadern oder sich handlungsunfähig im Denken und Grübeln zu verheddern.
Hilfreicher wäre es, aus dem Erlebten Lehren zu ziehen, auf dass wir Wege finden, die uns weiterbringen. Wege, die zu neuen Ufern führen.
Aktiv sein, handeln, sich zeigen, tun. Das sollen wir uns auf die Fahnen schreiben. Mit einem vagen „Vielleicht“, welches eh nur Ausdruck von Unentschlossenheit ist, kommen wir nicht weit.
Es ist wahrlich an der Zeit, nicht nur die obligatorischen guten Vorsätze zum Neuen Jahr zu fassen, sondern diese auch mit Leben zu füllen. Mögen wir zu dieser Zeit im nächsten Jahr rückblickend das Jahr 2022 nicht als Aneinanderreihung verpasster Gelegenheiten in Erinnerung haben.
Fröhliche und friedliche Feiertage und einen guten Start in ein hoffentlich gesundes und erfolgreiches Neues Jahr wünscht uns allen
Bodo Trieb
In eigener Sache:
Liebe Leserinnen, liebe Leser, für die Treue, die Sie und Ihr mir während vieler Jahren gehalten habt, bedanke ich mich ganz herzlich. Es hat mir großen Spaß gemacht, die Zeit durch die Brille der Zahl3n zu betrachten und meine Erkenntnisse in die Welt zu tragen.
Klingt das jetzt nach Abschied? Ja. Ein wenig. Aber nicht für immer. Meine monatlichen Gedanken zur Zeit werde ich fortan auf die Betrachtung von Tiger, Ziege und Co. konzentrieren und mich mit dem Blick auf die Zahl3n wieder melden, wenn es darum geht zu erfahren, womit das Jahr 2023 aufwarten wird.
Also: bis bald! Denn ehe wir uns versehen, ist wieder ein Jahr ins Land gegangen . . .